Schädelbasischirurgie: Diffizile Mikrochirurgie an den tragenden Säulen des Gehirns
Die Schädelbasischirurgie hat an der Wiener Universitätsklinik für Neurochirurgie eine lange Tradition und somit über viele Jahre entwickelte sich unsere Klinik zu einem national und international viel beachteten Zentrum für Schädelbasischirurgie. Im Zuge der stetigen Weiterentwicklung wurden moderne zukunftweisende Techniken im klinischen Alltag etabliert, wie zum Beispiel die Endoskopische Schädelbasischirurgie, die multimodale Bild-gesteuerte Neuronavigation, das intraoperative MRI, die Piezochirurgie, die Kryochirurgie sowie das neurophysiologische intraoperative Monitoring.
Mikrochirurgische und endoskopische Eingriffe an der Schädelbasis stellen ca. 20% aller chirurgischen Schädeloperationen dar. Abgedeckt wird hierbei die gesamte Schädelbasis inklusive dem kraniozervikalen Übergang mit Eingriffen im Gesichtsbereich (transfacial) – etwa durch den Mund (transoral), die Nase und Nasennebenhöhlen (transnasal, transmaxilär, etc.) und die Augenhöhle (transorbital). Ebenfalls sind die Eingriffe im Rahmen der vorderen Schädelgrube (anterior fossa und durch diese hindurch transbasal), der mittleren Schädelgrube (middle fossa), der zentralen Schädelbasis (im sellären/perisellären Raum), der hinteren Schädelgrube (posterior fossa, inklusive dem Schläfenbein, transpetrosal) bis hin zum kraniozervikalen Übergang (far lateral approaches, transzervikal,etc.) inkludiert.
Die Zugangsvarianten reichen dabei von „einfachen“ standardisierten Schädelbasiszugängen (subfrontal, laterobasal, pterional, subtemporal, retrosigmoidal, etc.) und deren mannigfaltigen Modifikationen bis hin zu hochkomplexen kombinierten – oft auch Mehrhöhleneingriffen (z.B. transglabelär, tranbasal) – Zugängen (z.B. Orbito-zygomatische Varianten, kombiniert supra-/infratentorieller Eingriff, far lateral transzervikal oder transjugulär).
Die zu behandelnden Fälle reichen quer durch alle Altersschichten (vom Neugeborenen bis ins hohe Alter, ältester Fall 92 Jahre), beinhalten alle Pathologiebereiche (Vaskulär, Tumor, Trauma, Rekonstruktionen) und betreffen zum überwiegenden Teil gutartige Erkrankungen (etwa zwei Drittel der Fälle), seltener auch bösartige (etwa ein Drittel der Fälle).