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Neurochirurgische Radiochirurgie – Gamma Knife

Gamma Knife Radiochirurgie: das Schneiden mit dem Strahlenmesser am Gehirn

Die moderne radiochirurgische Ära begann an der Universitätsklinik für Neurochirurgie mit der Etablierung des Gamma Knife Perfexion® im Juni 2012. Die Gamma Knife Radiochirurgie ist eine Hochdosisbestrahlung zerebraler Läsionen unter stereotaktischen Bedingungen.

Beim Gamma Knife Perfexion® sind 192 Kobaltquellen ringförmig angeordnet, in acht Sektoren aufgeteilt und mit einer sehr hohen Genauigkeit auf das Zentrum fokussiert. Mit Hilfe von unterschiedlich großen Kollimatoren wird das Bestrahlungsareal an die zu behandelnde Läsion angepasst.

Als Werkzeug der modernen Neurochirurgie kann die Gamma Knife Radiochirurgie sowohl als Haupttherapie als auch kombiniert mit anderen Behandlungsmöglichkeiten eingesetzt werden.

Zu den häufigsten Indikationen zählen Hirnmetastasen, zerebrale Gefäßfehlbildungen (AVM, dAVF, Kavernome) sowie benigne Tumore wie Meningeome und Vestibularisschwannome sowie die funktionelle Radiochirurgie. Durch die hohe, punktgenau applizierte Dosis und den steilen Dosisabfall können auch multiple Läsionen, wie zum Beispiel multiple Hirnmetastasen, in einem einzigen Eingriff behandelt werden.

Indikationsstellung, ausführliches Patient:innen-Aufklärungsgespräch - Ablauf der Behandlung und die dafür nötigen Planungsuntersuchungen, sowie Terminvergabe erfolgen in der Gamma Knife Ambulanz der Universitätsklinik für Neurochirurgie der MedUni Wien und AKH Wien.

ABLAUF:

Am Tag vor der Gamma Knife-Behandlung:

  • Stationäre Aufnahme der Patient:innen

Am Behandlungstag:

  • Anbringung des Stereotaktischen Rahmens am Kopf der Patient:innen 
  • Betäubung der Fixationsstellen des Stereotaktischen Rahmens mittels Subkutaner Lokalanästhesie 
  • Fixierung des Stereotaktischen Rahmens mit 4 Schrauben 
    Der Stereotaktische Rahmen verbleibt bis nach Abschluss des Eingriffes!
  • Durchführung einer Planungsuntersuchung im Anschluss an die Rahmenfixation - zumeist eine Magnetresonanztomographie mit Kontrastmittel und speziell abgestimmten Sequenzen.
    Für einige Behandlungen ist zusätzlich auch noch ein Planungs-CCT oder eine Planungsangiographie nötig.
  • Die tatsächliche radiochirurgische Bestrahlung, die lautlos und schmerzlos ist, erfolgt nach den Planungsuntersuchungen und der Therapieplanung durch die Ärztinnen des Gamma Knife gemeinsam mit den Medizinphysiker:innen 
  • Ende der Behandlung: Abnahme des Stereotaktischen Rahmens und Anlegen eines Verbandes

In der Regel können die Patient:innen zwei Stunden nach Ende der Behandlung wieder nach Hause entlassen werden.
Ausnahmen dieser Regel sind Kinder, welche in Narkose behandelt werden müssen und Gefäßpatient:innen welche eine Planungsangiographie benötigen. Diese Patient:innen werden normalerweise am Tag nach der Gamma Knife Behandlung nach Hause entlassen.