Arbeitsgruppe für vaskuläre Neurochirurgie und Neurointensivmedizin
Die Arbeitsgruppe für vaskuläre Neurochirurgie widmet sich intensiv der Erforschung und Behandlung von akuten und chronischen Erkrankungen des Gefäßsystems im Gehirn und im Rückenmark. Der Schwerpunkt liegt hierbei unter anderem auf Aneurysmen, arteriovenösen Malformationen und Fisteln, Kavernomen sowie steno-okklusiven Gefäßerkrankungen.
Im Hybrid-Verfahren werden klassische mikrochirurgische Techniken mit den innovativen Möglichkeiten der endovaskulären Intervention, besonders bei komplexen und großen Aneurysmen, kombiniert. Die endovaskuläre Technik beinhaltet die Verwendung von Kathetern, um Pathologien unter Röntgendurchleuchtung direkt über das Gefäßsystem zu behandeln, während die mikrochirurgischen Verfahren auf offene Operationen unter dem Mikroskop setzen. Die Kombination dieser beiden Verfahren ermöglicht es maßgeschneiderte Behandlungsansätze zu entwickeln.
Die Arbeitsgruppe für Neurointensivmedizin beschäftigt sich mit der Erforschung zugrundeliegender pathophysiologischer Abläufe neurochirurgischer Erkrankungen und deren Diagnostik und Behandlung. Der Zusammenhang von zerebraler und extrazerebraler Organdysfunktion und ihre gegenseitigen Auswirkungen ist ein zentrales Thema. Der Schwerpunkt liegt auf der Erforschung der zerebralen Perfusion und des zerebralen Metabolismus sowie der zerebralen Elektrophysiologie. Ein umfassendes multimodales Neuromonitoring unter Einschluss konventioneller Hirndruckmessung, zerebraler Sauerstoffpartialdruckmessung und zerebraler Mikrodialyse dient dabei als Grundlage.
Die enge Verknüpfung der vaskulären Neurochirurgie mit der Neurointensivmedizin ist von entscheidender Bedeutung, da insbesondere im Akutfall nach einer Blutung von zerebrovaskulären Gefäßerkrankungen die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Neurochirurg:innen und Intensivmediziner:innen einen maßgeblichen Einfluss auf das neurologische Outcome der Patient:innen hat. Bei elektiven Operationen übernimmt die Neurointensivmedizin eine zentrale Rolle in der postoperativen Überwachung und Behandlung, um potenzielle Komplikationen zu vermeiden und die Genesung der Patient:innen bestmöglich zu unterstützen.
Die Forschungsbemühungen der vaskulären Arbeitsgruppe und Neurointensivmedizin konzentrieren sich auf die kontinuierliche Verbesserung der eingesetzten Verfahren und Behandlungsstrategien. Die enge Zusammenarbeit mit anderen Fachdisziplinen wie Anästhesiologie, Neuroradiologie, Neurologie und Neuropathologie ermöglicht eine umfassende Erforschung und Behandlung von zerebralen und spinalen Gefäßpathologien.